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Berliner Bündnis: Austausch zur Lage der Unternehmen in der Region

[Pressemitteilung der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein] Die konjunkturelle Entwicklung in der Region, die Finanzhilfen für Unternehmen und das Baulandmobilisierungsgesetz waren einige der Themen, die im Mittelpunkt eines Austauschs zwischen Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, und den Mitgliedern des Bundestags Ulle Schauws (Bündnis 90/Die Grünen), Otto Fricke (FDP), Hermann Gröhe (CDU), Ansgar Heveling (CDU), Dr. Günter Krings (CDU) und Udo Schiefner (SPD) standen. Die IHK hatte das „Berliner Bündnis“ mit den Bundestagsabgeordneten aus Krefeld, Mönchengladbach, dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Viersen vor sechs Jahren initiiert, um die für die Unternehmen aus der Region relevanten Themen an die Vertreter in Berlin zu adressieren.

„Die Lage unserer Unternehmen hat sich seit dem zweiten Lockdown im Dezember verschlechtert“, berichtete Steinmetz. Sorgen bereite ihm vor allem die Industrie, weil auch sie deutliche Einbußen erfahren habe. „Immer weniger Unternehmen gehen von einer Erholung in diesem Jahr aus. Die Aussichten sind sehr trübe.“ Auch die Tatsache, dass laut einer Umfrage der IHK etwa 10.000 Kleinunternehmen am Mittleren Niederrhein über eine Geschäftsaufgabe nachdenken und zehn Prozent die Insolvenz drohe, stimme ihn nachdenklich. Deshalb appellierte der Hauptgeschäftsführer: „Die finanziellen Hilfen können Schlimmeres verhindern. Aber sie müssen jetzt auch schnell fließen.“ Darüber hinaus müssten Fragen einzelner Branchen von der Politik aufgeklärt werden. Als Beispiel nannte Steinmetz die Unsicherheit bei den Einzelhändlern, wie der Begriff „saisonale Ware“ definiert sei, deren Werteverluste im Rahmen der Überbrückungshilfe III als erstattungsfähige Fixkosten anerkannt werden sollen. Zudem betonte der Hauptgeschäftsführer einmal mehr, dass die vom Lockdown betroffenen Unternehmen Öffnungsperspektiven bräuchten. Sie dürften Mut und Optimismus nicht verlieren.

Hermann Gröhe, Ansgar Heveling und Dr. Günter Krings sind sich einig: „Die Pandemie stellt unsere Unternehmen vor eine harte Belastungsprobe. Wenn wir wollen, dass die solide Mittelstandsstruktur intakt aus der Krise hervorgeht, müssen wir uns im politischen Berlin bei neuen Belastungen in den nächsten Jahren sehr zurückhalten.“

Aus Sicht aller an dem Austausch teilnehmenden Bundestagsabgeordneten ist auch die Hilflosigkeit vieler Unternehmen und die Frage, an wen sie sich konkret wenden könnten, ein großes Problem. Das zeige sich immer wieder bei einzelnen Gesprächen. „Wir stehen unseren Mitgliedsunternehmen bei allen Fragen zur Seite. Die Mitarbeiter unserer Hotline können weiterhelfen“, sagte Steinmetz. „Sie können uns in Ihren Gesprächen mit Unternehmen immer als Ansprechpartner nennen.“

Außerdem adressierte Steinmetz an die Gesprächspartner die Notwendigkeit, im Rahmen des Baulandmobilisierungsgesetzes die rechtliche Grundlage für digitale Landesportale zu schaffen. „Das würde Prozesse der Regional- und Baulandplanung effizienter und transparenter machen und alle Beteiligten sehr helfen.“

Unternehmen, die Fragen rund um das Thema Corona-Pandemie haben, können sich an die Corona-Hotline der IHK unter Tel. 02151 635-424 wenden. Informationen gibt es außerdem auf der IHK-Internetseite: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/22414